Chaosfahrt, mysteriöse Türme und süße Verführung

Chaosfahrt, mysteriöse Türme und süße Verführung

Los ging es nach Liebenburg und obwohl ich die Burg schon von Weiter sehen konnte, habe ich den richtigen Weg der zur ihr führte nicht direkt auf Anhieb gefunden. Was heißt auf Anhieb? Ich bin dreimal durch Liebenburg durchgefahren, gefühlt JEDE einzelne Straße mindestens zweimal rauf und runtergefahren und war kurz davor mein Handy (mit supertoller Navigationsfunktion…) irgendwo gegenzuschlagen. Aber dann nach dreimal Verfahren und so ungefähr 20 Minuten herumirren, hatte ich dann doch den richtigen Weg gefunden und kam an der Burg an. Grade rechtzeitig, denn ich war schon kurz davor, aus Frust über meine nicht vorhanden Navigations- und Orientierungskünste (an denen zu 100 % mein Handy Mitschuld ist), umzudrehen und wieder nach Haus zu fahren…

So im Nachhinein… war der Weg zur Burg eigentlich auch gar nicht soooo schwer zu finden…und wer Angst hat sich genau wie ich zu verfahren: Keine Panik, denn der Weg ist auch ausgeschildert (ist er tatsächlich!!). Da zeigt sich mal wieder: Wer lesen kann (und vielleicht auch mal auf die Schilder guckt) ist klar im Vorteil!

Wie auch immer kam ich dann tatsächlich an der Burg an und schon wenn man nur aus dem Auto sah hatte man eine wunderbare, vor allem weite Sicht ins nördliche Harzvorland die mein noch etwas aufgewühltes Gemüt etwas besänftige…. So eine fast verpatze Hinfahrt in der man mit seinem Handy in der Hand, ein Auge auf die Straße, ein Auge auf Google Maps gerichtet, versucht den Weg zur Burg (die Laut Google Maps ja gar nicht existiert aber mysteriöser doch von fast allen Straßen aus zu sehen ist!!) zu finden…  Zur meiner (und allen anderen die mit dem Auto anreisen) Freude, befand sich direkt auf dem Burggelände ein Parkplatz. Immerhin hab ich den auf Anhieb gefunden…

Angekommen, groben Überblick verschafft, Verwirrung. Wo ist hier was? Aus der Karte, die auf dem Parkplatz war, wurde ich nicht wirklich schlau (zu meiner Verteidigung muss ich jetzt allerdings sagen, dass ich wegen dem rumgegurke auf dem Hinweg nicht mehr wirklich vertrauen in meine eigenen Orientierungsfähigkeiten hatte und es eventuell auch sein könnte, dass ich ein wenig genervt war und mir deshalb nur halb so viel Mühe wie sonst gegeben habe die Karte zu verstehen). Die Situation schien aussichtslos und verloren. Ich, eine „fast Erwachsene“, wollte gefrustet aufgeben. Aber Rettung nahte!

Gott sei Dank haben auf dem Burggelänge eine Hand voll Kids gespielt die ich letzten Endes fragen konnte wo sich was auf dem Gelände befindet und auch wo dieser Hausmannsturm sein soll. Von dem hatte ich nämlich noch überhaupt nichts gesehen und ich meine wenn der Turm „Aussichtturm“ heißt, gehe ich davon aus dass es ein großer Turm ist den ich, vielleicht so wie die Burg, schon von Weiten sehe. Ich meine Aussichtsturm sagt der Name ja schon… Aussicht und so. Für mich war klar: Das muss ich jetzt auf jeden Fall als Erstes herausfinden. Gesagt, getan!

Übrigens war der Turm (genauso wie die Burg), Überraschung, ausgeschildert! Nur hab ich auch diese Schilder (genau wie die der Burg) einfach nicht gesehen… Christin, du solltest besser auch Schilder achten!!!

Aber jetzt zum Hausmannsturm Man geht durch ein kleines Stück Wald, immer im Kreis, einen kleinen Hügel hinauf auf dem eine kreisrunde, hohe Mauer stand. Der Turm war tatsächlich auch wesentlich höher als ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich hatte eigentlich keine großen Erwartungen weil ich ihn ja, wie gesagt, von der Straße aus nicht sehen konnte und so davon ausging, dass der Turm nicht sonderlich spektakulär sein sollte. Aber der Hausmannsturm wurde einfach nur (Überraschung, wer hätte damit gerechnet?!) von dem Wald drum herum verdeckt…
Um den Turm, und die kleine Erhöhung auf der er stand verlief, ein Graben der dem ganzen Bild zusammen mit Wald im drum herum, ein ziemlich uriges Aussehen verlieh. Jetzt aber mal zum Wesentlich des Turms:

Die Aussicht! Und die war auf jeden Fall überragend!

Man konnte fast bis nach Goslar sehen und hatte einen klasse Blick auf den Brocken. Bei besserem Wetter hätte man wahrscheinlich bis hinter Bad Harzburg schauen können… Ich fühlte mich als wäre ich der König, Verzeihung, die Königin der Welt! War schon ein ziemlich tolles Gefühl so weit oben zu stehen und über das Land zu schauen. So gar nicht königlich war allerdings die Wendeltreppe aus Metall die man hochgehen musste um etwas zu sehen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ein wenig Höhenangst habe und dazu muss ich auch noch erwähnen, dass ich diese Metalltreppen mit den Löchern drin durch die man bis auf den Boden gucken mit lodernder Leidenschaft hasse. Also hab ich versucht einfach so schnell es geht, und mit einem Auge zu, diese Treppe heil herunterzukommen. Hat dann zum Glück auch geklappt.

Hier findet man auch ganz in der Nähe eine Stempelstation (ILE Freizeitstempel-Pass Nördliches Harzvorland)

Zurück auf dem Skulpturenweg ging es dann mit dem zweiten Teil meines Ausflugs los und zwar ein Spaziergang über diesen besagten Pfad (Infos zum Skulpturenweg „Straße des Friedens“ findet Ihr hier im Link). Es gab insgesamt neun verschiedene Skulpturen auf dem Weg. Ich musste immer ein bisschen gucken wo die nächste Skulptur stand, aber gefunden habe ich sie letztendlich alle. Auch wenn die Skulpturen auf den ersten Blick etwas unscheinbar wirken, finde ich sie sehr hübsch. Vor ihnen gab es übrigens Tafeln auf denen die Bedeutung und Geschichte der jeweiligen Skulptur erklärt wurde.
Vor allem auf dem unteren Teil des Weges ist das Gelände etwas wild gewachsen, was alles ein wenig rustikal aussehen lässt. Auch hier gibt es Sitzmöglichkeiten und eine wunderbare Aussicht auf Liebenburg und das nördliche Harzvorland. Picknick-Fans aufgepasst! Denn diese grüne Wiese scheint der Ideale Platz zu sein um seine Decke mit lauter Köstlichkeiten drauf auszubreiten!

Nach meinen kunstvollen Rundgang und der Orientierungsschwierigkeiten gab es dann noch (eher zum Trost als zur Belohnung) ein Stück Kuchen im Waldcafé Das kleine, urige Café bietet neben, selbstverständlich, hausgemachten Kuchen und Torten eine leckere und reichhaltige Küche die sich die deutsche Hausmannskost zum Vorbild genommen hat. So findet man vom klassischen Wurstsalat bis zum gebratenen Lachs mit Bratkartoffeln alles was nach einem Ausflug so richtig satt macht. Der mit Feuer beheizte Ofen und die mit Liebe gestalteten Räume verleihen dem ganzen Café einen besonderen Charme und lassen es so noch kuscheliger wirken. Ich hab mich hier auf jeden Fall richtig wohl gefühlt. So wohl, dass ich am nächsten Tag, wegen dem super leckeren Kuchen, nochmal ins Waldcafé fuhr. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass auch die Angestellten mehr als freundlich waren. Denn als ich am besagten folgenden Tag nochmal ins Café kam erkannte mich die nette Bedienung gleich wieder und begrüßte mich schon als ich noch nicht einmal ganz im Café stand!

Fazit: Auch wenn es scheinbar nicht ganz mein Tag war ist es ein perfektes Ziel für den Sonntagsausflug mit Kinder und/oder Omi und Opi! Denn auch, oder gerade die, werden am Waldcafé mit seinen leckeren Kuchen, aber auch an dem kleinen Spaziergang an der frischen Luft, in der Natur Gefallen finden. Aber auch für entdeckerfreudige Kids gibt es eine Menge zu erkunden, denn das Gelände der Burg ist nicht nur groß, sondern teilweise auch ziemlich wild bewachsen, das lädt geradezu zum Spielen ein! Vor allem aber der Aussichtsturm ist eine Besichtigung wert, denn ich kenne keinen anderen Platz wo man so eine wunderbare und weite Sicht ins nördliche Harzvorland hat, wie hier.

hier gehts zur Burg und hier zum Waldcafe

Bloggerin Christin Laubender

Fotos  Christin Laubender & Jessica Lau

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